RICHARD BOORBERG VERLAG

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24.01.2020

Melanie Neugart

Leitfaden für Kommunen im demografischen Wandel

Kooperationen zwischen Kommunen sichern Lebensqualität im ländlichen Raum

trueffelpix.com

Der demografische Wandel ist eine Herausforderung für die Kommunen. Ein neuer Leitfaden soll ihnen bei der Bewältigung helfen

Leitfaden im Rahmen des Forschungsprojekts „Lebenswert“

Chronische Unterfinanzierung, Personalengpässe, Unterauslastung von Infrastrukturen und Lücken in der Nahversorgung: Der demografische Wandel beeinträchtigt die Lebensqualität in vielen ländlichen Regionen. Eine verstärkte Zusammenarbeit von Kommunen kann dazu beitragen, Infrastrukturen der Daseinsvorsorge aufrechtzuerhalten und damit Lebensqualität zu sichern. Ein Forschungsteam entwickelte nun einen Leitfaden für Kommunen, der zeigt, wie verstärkte Kooperation zu einem nachhaltigen regionalen Management der Daseinsvorsorge beitragen kann. Er entstand unter Leitung des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojekts "LebensWert".

Wenn die Bevölkerung altert, die Jüngeren wegziehen und Wohnungsleerstand das Gesicht einer Gemeinde ebenso prägen wie fehlende Einkaufsmöglichkeiten und Arbeitsplätze vor Ort, dann sinkt die Lebensqualität. Kommunen geraten unter Druck, denn die Sicherung der Daseinsvorsorge wird zur Herausforderung. Zur Daseinsvorsorge gehören grundlegende Leistungen für das Gemeinwesen. Diese sollten einen gleichberechtigten Zugang ermöglichen, akzeptable Preise haben und kontinuierlich und gleichbleibend in Qualität und Umfang in den folgenden Sektoren erbracht werden: Energie, Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung, Gesundheit, Pflege, Bildung, Jugend- und Altenhilfe. Die Daseinsvorsorge umfasst auch eine angemessene Versorgung mit Wohnraum und Einkaufsmöglichkeiten.

Um all diese notwendigen Versorgungsleistungen weiterhin zu gewährleisten, empfiehlt das Forschungsteam, die Zusammenarbeit unter Kommunen auszubauen und zu intensivieren. In der Siedlungswasserwirtschaft kann zum Beispiel ein gemeinsam getragener Dienstleistungspool mit adäquater personeller wie technischer Ausstattung eine Antwort auf wasserwirtschaftliche Herausforderungen in Kommunen sein. „Interkommunale Kooperation kann Akteure in kleinen Kommunen im Alltag in ihren vielfältigen praktischen Aufgaben der Daseinsvorsorge entlasten und so Freiräume und Anlässe für den Blick auf strategische Fragen schaffen“, sagt Jutta Deffner vom ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung und Leiterin des Forschungsprojekts LebensWert. Denn häufig seien Entscheidungsträger*innen mit dringlichen Aufgaben im Alltagsgeschäft konfrontiert. „Momente, sich mit etwas Abstand den strategischen Zukunftsfragen der Gemeinde zu widmen, sind selten und wären aber wichtig, um die Kommunen in einer Region gemeinsam zukunftsfähig zu machen.“...[mehr]

Melanie Neugart
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