RICHARD BOORBERG VERLAG

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06.08.2020

Prof. Dr. Dorothee Dienstbühl

Gewaltexzess von Stuttgart

Diskussion und mögliche Konsequenzen

Henner - stock.adobe.com

In der Nacht vom 20. auf den 21. Juni 2020 kam es in Stuttgart-Mitte, nach einer Polizeikontrolle am Oberen Schlossgarten, zunächst zu einer Tumultlage, die in einer Verwüstungstour endete. Zeitweise waren 400–500 Personen beteiligt. Man suchte zunächst nach einem Begriff, um die Tätergruppen zu beschreiben. Nicht nur die Wortwahl, diese als „Party-Szene“ zu bezeichnen, bedarf der Diskussion, auch die Hintergründe der Taten und der Tatverdächtigen. Nach wie vor gibt es mehr Fragen als zufriedenstellende Antworten, um die Gewaltentladung mehrerer Hundert Menschen zu erklären.

Gewaltdynamik durch eine Mischgruppe

Die Kontrolle wurde offensichtlich durch Unbeteiligte gestört und die Polizisten angegriffen. Daran beteiligten sich weitere Personen, die auch antreffende Polizeikräfte mit Personenmehrheiten attackierten. Immer mehr und vor allem junge Menschen schlossen sich an und weiteten den Gewaltexzess auf den öffentlichen Raum und die ansässigen Geschäftszeilen aus. Einige plünderten Läden nach Zerstörung der Frontscheiben. Der Gesamtschaden ist gegenwärtig noch nicht beziffert....[mehr]

Prof. Dr. Dorothee Dienstbühl
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