RICHARD BOORBERG VERLAG

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28.01.2020

Prof. Dr. Dorothee Dienstbühl

Gefährliche Provokation

Krawall während Hochzeitsfeiern in Städten und auf Autobahnen

dizfoto1973 - stock.adobe.com

Meldungen über Autokorsos von Hochzeitsgesellschaften, die Straßen in Innenstädten und auch Autobahnen lahmlegen und die Polizei in Atem halten, nehmen seit einiger Zeit zu. Die nordrhein-westfälische Polizei geht nun in die Offensive.

Keine Bagatellen

In den letzten Monaten häufen sich Meldungen über Hochzeitsgesellschaften, die Pyrotechnik oder Schreckschusswaffen abfeuern oder mit ihren Autos Verkehrswege und sogar Autobahnen blockieren, um dort die Reifen einzelner Fahrzeuge durchdrehen zu lassen und somit die Fahrbahn zu markieren. Vor allem in Nordrhein-Westfalen treten feiernde Personengruppen mit rücksichtlosen und mitunter gefährlichen Verhaltensweisen im öffentlichen Raum auf. In gut zwei Monaten, zwischen April und Anfang Juli 2019, musste die Polizei NRW insgesamt 252 Mal wegen eskalierender Hochzeitsfeiern einschreiten. Die meisten Einsätze gab es in Duisburg (36), gefolgt von Köln (33) und Essen (20). Dabei wurden 55 Mal Schüsse gemeldet, was sich in 26 Fällen für die Polizei vor Ort bestätigte, 28 Mal wurde nicht angemeldete Pyrotechnik in der Öffentlichkeit gezündet. Bei 35 solcher Einsätze handelte es sich um Manöver auf Autobahnen, die die Polizei auflösen musste. Auch kam es während einer Hochzeitsfeier zur Behinderung von Rettungskräften, die nach einem Unfall ein Kind versorgen und in ein Krankenhaus bringen mussten. Erst nach Einschreiten der Polizei wurde dies möglich.

Bei solchen Einsätzen wurden durch die Polizei u. a. Straf- und Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet, Waffen sichergestellt, Verwarnungen sowie Platzverweise erteilt und Fahrzeuge stillgelegt....[mehr]

Prof. Dr. Dorothee Dienstbühl
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