RICHARD BOORBERG VERLAG

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15.07.2020

Prof. Dr. Dorothee Dienstbühl

Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt

In den USA und in Deutschland gehen die Menschen auf die Straße

chrisdorney - stock.adobe.com

Der gewaltsame Tod von Georg Floyd durch polizeiliche Hand in Minneapolis (USA) schockiert. Minutenlang drückte ein Polizist sein Knie auf das Genick des 46-jährigen Mannes. Nicht nur in den USA, in vielen anderen Ländern und auch in Deutschland zeigen Menschen ihre Anteilnahme. Jedoch zeigt sich in Deutschland auch eine extreme Seite: Die Proteste richten sich „gegen Rassismus und Polizeigewalt“. Undifferenziert wird den Polizeibeamten auch hier Gewalt und struktureller Rassismus vorgeworfen. Wer profitiert davon?

Rassistische Polizeigewalt in den USA

Der US-Bürger George Floyd wurde am 25. Mai 2020 von Sicherheitskräften eines Geschäftes bezichtigt, eine Packung Zigaretten mit einem falschen 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben. Floyd bestritt dies und weigerte sich, die gekauften Zigaretten herauszugeben. Mitarbeiter riefen die Polizei. Sie schätzten Floyd als betrunken ein und schilderten ihren Eindruck der eintreffenden Polizei. Insgesamt vier Polizisten beschäftigten sich mit dem Sachverhalt. George Floyd wollte zunächst nicht aus seinem PKW aussteigen, kooperierte aber schließlich. Vor dem Streifenwagen bekam Floyd Panik, er gab an, dass er klaustrophobisch sei und nicht im Streifenwagen sitzen könne. Hier berichtete er zum ersten Mal von Atemproblemen. Als er auf die Rückbank gesetzt wurde, kam es zu einem Gerangel zwischen ihm und einem Polizisten. Ein anderer zog ihn daraufhin aus dem Streifenwagen, drei Polizisten fixierte ihn am Boden, einer, indem er sich auf dessen Hals kniete. Passanten begannen, diese Szenerie zu filmen und vernahmen Floyds schmerzerfüllte Worte „I can´t breath“, zudem sahen sie, dass er aus der Nase blutete. Sie baten den Polizisten, den Mann loszulassen. Insgesamt acht Minuten und 46 Sekunden saß dieser unverändert auf dem Hals des Mannes. Während dessen hatte George Floyd das Bewusstsein verloren, auch konnte die Polizei bereits während der Fixierung keinen Puls mehr fühlen....[mehr]

Prof. Dr. Dorothee Dienstbühl
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